Künstliche Gelenke sind heutzutage nichts Weltbewegendes mehr. Allein in Deutschland erhalten jährlich rund 400.000 Menschen ein künstliches Gelenk. So wurden im Jahr 2010 rund 210.000 künstliche Hüft- und 165.000 Kniegelenke eingesetzt.
Die Ägypter waren es!
Den Titel „älteste Prothese“ trug bisher das sog. Capua-Bein, mit dem 300 v.Chr. in Italien umher spaziert worden war. Die ältesten Prothesen der Welt scheinen aber aus Ägypten zu stammen: zwei künstliche Großzehen. Die jüngere von beiden wurde aus einer Art Pappmaché hergestellt und stammt aus der Zeit um 600 v.Chr. Die ältere Prothese aus dem Jahr 950 bis 710 v.Chr. wurde aus Holz und Leder hergestellt und am Fuß einer Mumie entdeckt. Aufgrund von Gebrauchsspuren und der anatomisch genauen Passform geht man davon aus, das die Prothesen tatsächlich im Einsatz waren und nicht nur eine Grabbeigabe. Außerdem entdeckte man an beiden Modellen Löcher, damit sie an Fuß oder Sandalen befestigt werden konnten.
Großzehen-Prothese, Ägypten 950-710 v.Chr.
Beide Prothesen alltagstauglich
Beide Prothesenmodelle wurden nachgebaut und zwei Freiwilligen, denen jeweils eine Großzehe fehlte, angepasst. Beide Tester kamen mit den Prothesen gut zurecht und konnten problemlos damit umhergehen.
Der Schwarze Senf (Brassica nigra) ist eine Pflanzenart der Gattung Brassica in der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae) und ist der scharfe Vertreter der Senfpflanzen-Familie. Ursprünglich kommt der Senf aus dem Mittelmeerraum, mittlerweile ist er aber in ganz Europa heimisch. Heilkundlich verwendet werden die Samen und die darin enthaltenen ätherischen Öle.
Wirkstoffe
Die Senf-Samen enthalten Sinigrin, das zusammen mit Wasser durch ein Enzym in Allylsenföl und Traubenzucker gespalten wird, Öl, Proteine und Schleim. Senfkörner finden Verwendung als Hautreizmittel und werden überall dort eingesetzt, wo eine Hyperämie (Durchblutungsförderung) erzeugt werden soll, um Verspannungen zu lösen, z.B. bei Kopf- und Muskelschmerzen
Äußerliche Anwendung (ausschließlich!)
Ein wässriger Brei aus zerstoßenen Senfkörnern und Wasser wird auf die zu behandelnde Stelle gelegt.
Herstellung eines Senf-Umschlages:
100g Senfsamenpulver mit lauwarmem Wasser zu einem pastösen Brei verrühren
Brei in ein Leinentuch verpacken
für 5-10 Minuten auf die zu behandelnde Stelle legen
Nun mahlen Sie mal schön!
Komfortabler ist die Verwendung von vorgefertigtem Pulver, z.B. Teuto® Wärme Auflage.
Beschwerden des degenerativen rheumatischen Formenkreises
Begleittherapie bei Sinusitis und Bronchitis
Nach der Anwendung muss die Haut gründlich von der Senfpaste gereinigt werden. Nach zu langer Einwirkung können Hautreizungen bis hin zur Blasenbildung auftreten, die sich meist erst nach einer gewissen zeitlichen Verzögerung bemerkbar macht. Die Haut im Anwendungsbereich ist meist gerötet, vor einer neuerlichen Anwendung muss diese abgeklungen sein. Die Paste gehört nicht auf offene Wunden, Krampfadern oder in das Gesicht und ist auch nicht für Kinder geeignet.
Bockshornklee (Trigonella foenum-graecum) gehört zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) und ist über das südliche Europa, Afrika, den mittleren Osten, Indien, China und Australien verbreitet. Hauptanbaugebiete sind Marokko und Indien. Noch heute kommt der Bockshornklee bis ins südliche und mittlere Deutschland wild vor.
Wirkstoffe
Verwendung findet der Bockshornklee-Samen, der wegen seines hohen Schleimgehalts (20-45%), Proteinen (25%) und seinem Fettanteil (8%) Anwendung als Kräftigungs- und Stärkungsmittel findet. Weitere Bestandteile sind Steroidsaponine, Sterole, Flavinoide und ätherische Öle. Zu den Steroidsaponinen gehören Diosgenin und Gitogenin, die eine ausgeprägte Tiefenwirkung besitzen. Die Schleimsubstanzen eignen sich gut, um überschüssiges Gewebswasser aus entzündeten Hautpartien aufnehmen zu können.
Äußerliche Anwendung
Äußerlich angewendet als heiße Breiumschläge kann Bockshornklee entzündliche Hautprozesse wie Furunkel oder Abszesse „aufweichen“ und bei einer Arthritis entzündungshemmend wirken.
Herstellung eines Breiumschlages:
100g grob gemahlenen Samen mit ein wenig Wasser vermischen und zu einem Brei verkochen.
Brei dick auf ein Leinentuch auftragen
die zu behandelnde Stelle 30 Minuten mit dem Leinentuch bedecken
3 bis 4x täglich wiederholen
Komfortabler ist die Verwendung einer fertigen Zubereitung, z.B. Teuto® Sog Auflage:
3 bis 4 Eßlöffel des Pulvers mit heißem Wasser mischen
die Paste zum Abkühlen in den Kühlschrank geben
nach Abkühlung fingerdick auf die zu behandelnde Stelle geben
ein Leinentuch darüberlegen und mit einem Verband fixieren
Einwirkzeit ca. 45 Minuten
Indikationen für die Fertigzubereitung laut Hersteller:
Gelenkschwellungen nach Sport- oder anderen traumatischen Verletzungen
Beschwerden des entzündlich-rheumatischen Formenkreises, Knochenhautentzündungen
Nagelbettentzündung, Fußpilz, Akne und seborrhoisches Ekzem
Innerliche Anwendung
Bockshornklee- Kapseln wird eine Vielzahl von Wirkungen nachgesagt, die bei kritischer Durchsicht der Literatur eher zweifelhaft sind. Nachgewiesen ist die Stimulierung der Milchsekretion bei Stillenden. Bockshornklee-Tee soll bei älteren Patienten gut gegen chronischen Husten helfen.
Zubereitung eines Bockshornkleesamen-Tees:
2 Eßlöffel Samenpulver mit 1/4 Liter kaltem (!) Wasser übergießen und 3 Stunden ziehen lassen
„Mittwoch, den 10. Oktober. Ich blieb weiterhin auf west-südwestlichem Kurs. Wir fuhren mit einer Stundengeschwindigkeit von 10 Seemeilen, stellenweise mit 12, dann wieder mit nur 7 Seemeilen. Zu diesem Zeitpunkt beklagten sich meine Leute über die lange Reisedauer, die ihnen unerträglich zu sein schien. Ich wusste sie jedoch aufzumuntern, so gut ich eben konnte, und stellte ihnen den Verdienst, den sie sich auf diese Weise verschaffen konnten, in nahe Aussicht. Dem fügte ich hinzu, dass es zwecklos wäre, darüber in Streit zu geraten, da ich nun einmal entschlossen sei, nach Indien zu gelangen und die Reise so lange fortzusetzen, bis ich mit Gottes Hilfe dahin gelangt sein werde.“
Kolumbus ist der König der Entdecker und sein größtes Abenteuer - die Wiederentdeckung Amerikas 1492 - veränderte die Welt. Bei seinen Entdeckungsreisen zu den Küsten Mittel- und Südamerikas schleppte er jedoch wie auch die Konquistadoren auf ihren Eroberungszügen zahlreiche Krankheiterreger aus Europa ein. Auch wenn bei den Eroberungszügen mit der indianischen Bevölkerung nicht zimperlich umgegangen wurde, entscheidender für den Bevölkerungsrückgang als die brutale Unterwerfung und Behandlung der Indianer waren die epidemischen Auswirkungen des Kontaktes zwischen den Europäern und den amerikanischen Ureinwohnern. Zu den importierten Infektionskrankheiten mit verheerenden Auswirkungen gehörten Pocken, Diphtherie, Beulenpest, Cholera, Amöbenruhr, Masern, Windpocken, Scharlach, Keuchhusten und banale grippale Infekte.
„Man konnte keinen Schritt tun, ohne auf den Leichnam eines Indianers zu treten“ so der spanische Eroberer Hernán Cortes im Jahr 1521. Im Jahre 1529 verursachten die Masern den Tod von zwei Dritteln derer, die gerade die Pocken überlebt hatten.
Die „Neue Welt“ revanchierte sich für die Mitbringsel aus Europa, denn als Kolumbus 1493 zurückkehrte, hatten er und seine Matrosen einen blinden Passagier an Bord: Treponema pallidum, den Erreger der Syphilis. Als in spanischen Hafenstädten eine bis dato unbekannte Erkrankung auftrat, wollte der spanische Arzt Ruy Diaz de Islas die ersten Fälle unter der Mannschaft von Kolumbus ausgemacht haben. Die Erkrankung breitete sich rasch in den Hafenstädten des westlichen Mittelmeeres aus und überzog innerhalb 50 Jahren mit einer Epidemie die „Alte Welt“.
Treponema pallidum, Erreger der Syphilis
Bis heute ist es rund 60 Gruppen von Amazoniens Ureinwohnern gelungen, sich von der Zivilisation fernzuhalten. Was wird wohl passieren, wenn die ersten Holzfäller und Ölsucher mit ihnen zusammentreffen werden?