Sonntag, 19. Juni 2011

Die Pille kann mehr als Kontrazeption

Die Antibabypille, kurz Pille genannt, ist das seit 1960 zumindest in den Industrienationen das am häufigsten verwendete Mittel zur Verhütung einer Schwangerschaft. Die oralen Kontrazeptiva enthalten Östrogen und Gestagen in unterschiedlicher Zusammensetzung und sind bei korrekter Anwendung das sicherste Mittel gegen eine unbeabsichtigte Empfängnis. Die Pille kann aber mehr als nur Schwangerschaften verhüten. Auch Frauen mit Dysmenorrhoe oder prämenstruellem Syndrom können von ihr profitieren.



Pille bessert Beschwerden bei der Dysmenorrhoe
Eine Menstruationsblutung, die mit starken Schmerzen und ausgeprägten Allgemeinbeschwerden verbunden ist, wird als Dysmenorrhoe bezeichnet. Die Schmerzen beginnen mit dem Einsetzen der Regelblutung und halten meist 2-3 Tage an. Betroffen sind überwiegend junge Frauen mit einer Häufigkeit von 50%. Behandlungsbedürftig sind rund 25% der Betroffenen. Da das Prostaglandin-System in unserem Körper eine wichtige Rolle bei der Schmerzentstehung spielt, sind alle Maßnahmen hilfreich, die die Herstellung oder Wirkung der Prostaglandine hemmen. Unter der Einnahme der Pille wird weniger Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) aufgebaut und genau hier, im Endometrium, entstehen u.a. die schmerzvermittelnden Prostaglandine.




Günstige Effekte beim prämenstruellen Syndrom
Viele Frauen leiden unter dem prämenstruellen Syndrom (PMS), worunter man emotionale, psychovegetative und auch körperliche Beschwerden versteht, die in der zweiten Zyklushälfte auftreten und mit Einsetzen der Blutung wieder abklingen. Sie können das Leben der Betroffenen zur Hölle machen: viele Frauen fühlen sich bedingt durch die hormonell ausgelöste Wassereinlagerung regelrecht aufgedunsen und beklagen Rücken- und Unterleibsbeschwerden sowie Stimmungsprobleme wie Gereiztheit und depressive Labilität.  Das PMS tritt meist bei Frauen über 30 auf und kann zeitweilig zu Arbeitsunfähigkeit führen und die sozialen, familiären und geschäftlichen Beziehungen belasten. Orale Kontrazeptiva können positive Effekte auf das PMS haben. Allerdings kann sich das PMS unter der Pille auch verschlimmern, so dass bei der Verordnung sehr subtil vorgegangen werden muss.


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