Sonntag, 21. August 2011

Medikamenten-Check: Vollrausch dank Grapefruitsaft

Wer ein Medikament einnimmt - und sei es nur für wenige Tage - sollte immer einen Blick auf den Beipackzettel werfen, denn in Kombination mit bestimmten Lebensmitteln kann es ansonsten böse Überraschungen geben. Experten haben mittlerweile mehr als 300 Stoffe entdeckt, die zusammen mit bestimmten Nahrungsmitteln unerwartete Nebenwirkungen haben. Das gilt natürlich auch für die Kombination von verschiedenen Arzneimitteln.

Finger weg von Citrusfrüchten!
Citrusfrüchte enthalten Bitterstoffe, die die Medikamentenwirkung beeinflussen können, allen voran Grapefruits. Wer beispielweise seine Schlaftablette mit einem Schluck Grapefruitsaft herunterspült, riskiert einen Vollrausch, denn der im Saft enthaltene Bitterstoff blockiert den Abbau des Schlafmittels im Körper. Umgekehrt kann der Bitterstoff auch die Medikamenten-Wirkung hemmen, was je nach Arzneimittel zu Herzrasen, Bluthochdruck und Kopfschmerzen führen kann.

Kaffee, Cola und Co.
Koffeinhaltige Medikamente wie Kaffee, Cola und schwarzer Tee sowie Milch sind in der Kombination mit Arzneimitteln ebenfalls nicht ohne: sie können Antibiotika hemmen, das Koffein wird langsamer abgebaut. Müsli kann durch den hohen Anteil an Ballaststoffen die Wirkung von Schmerztabletten ruinieren. Und sog. Säurehemmer für den Magen können in der Kombination mit Limonaden und Fruchtsäften Verwirrtheitszustände und Krampfanfälle provozieren.

Was tun?
Am besten nimmt man Medikamente immer mit einem großen Glas Wasser ein, denn hier sind keine Wechselwirkungen möglich. Um Fruchtsäfte, koffeinhaltige Getränke und Milch sollte man einen großen Bogen machen. Wer partout nicht auf die Getränke verzichten kann, der sollte wenigstens die "Zwei-Stunden-Regel" beherzigen: vor und nach der Medikamenten-Einnahme zwei Stunden Verzicht üben! Wer Medikamente einnehmen muss, sollte keinen Alkohol trinken. Viele Arzneimittel werden über die Leber abgebaut. Ist diese dann mit dem Alkoholabbau beschäftigt, kreisen die Arzneimittel unnötig lange im Körper, was zu einer Verstärkung von Wirkung und Nebenwirkungen bis hin zur Vergiftungserscheinungen führen kann.

Außerdem empfehlenswert: die Packungsbeilage lesen und dabei nach möglichen Wechselwirkungen Ausschau halten. Wem das zu mühsam ist, der kann auch einen  Medikamenten-Check online durchführen. Hier geht es zum Check:



Tags: medikamenten, nebenwirkungen, wechselwirkungen, verträglichkeit